Kulturtechniken und lebenspraktisches Lernen
Wir gehen von einem erweiterten Lesebegriff aus, der vom Situationslesen über das Bilder- und Signalwortlesen hin zum sinnentnehmenden synthetisierenden Lesen von Texten oder Büchern führen kann. So wie wir im Bereich Sprache durch Symbole und Gebärden auf die individuellen Möglichkeiten jedes einzelnen (auch nicht lautsprachlich kommunizierenden) Schülers eingehen. Neben klassischen Fibel-Lehrgängen wird durch handlungsorientierte Methoden, Freiarbeit etc. zunehmend die Anwendung im Alltag wichtig. So wird in der Berufsschulstufe der Lese- und Schreibunterricht überwiegend in Sachfächer integriert bzw. im Alltag angewendet (z.B. Lesen der Kiosk-Bestellung, Lesen von Busfahrplänen, Erstellen von Arbeitsplänen im Praktikum)
Lesende Schülerinnen und Schüler werden entsprechend ihrem Lernniveau individuell gefördert und durch Anpassung von Sachtexten und Literatur in ihrer Motivation bestärkt. Um Sachzusammenhänge für nichtlesende Schülerinnen und Schüler verständlich zu machen wird auf Materialien der Unterstützen Kommunikation zurückgegriffen.
Die Nutzung und Anwendung von neuen Medien (Computer, Tablets, Hörspiele oder elektronische Vorlesestifte) ist ebenfalls Bestandteil des Unterrichts in Kulturtechniken, stärkt die Motivation und fördert eine Ausweitung individueller Interessen. In Mathematik wird in der Grundstufe zunächst der Mengen- und Zahlbegriff erarbeitet und gefestigt. Später wird es zunehmend wichtig mathematische Inhalte im Alltag anzuwenden (Umgang mit Geld beim Kiosk oder Einkauf, Umgang mit Maßen beim Kochen oder im Werkunterricht, Lesen von Busfahrplänen).